Analyse der Wettbewerbsaufgabe:


Der Neubau des Institutes liegt, eingegliedert in den Campus der Universität Bremen, außerhalb städtischen Lebens in einem Zentrum wissenschaftlicher Forschungsarbeit.

Seine neue Architektur ist klar gegliedert. Mit einer sachlich-nüchternen Außenfassade zur Strasse hin korrespondiert dialektisch eine mit Glas großflächig geöffnete “Rückseite”, die, winkelförmig und mit einer Mauer gegen Norden sowie einem Damm gegen Westen ergänzt, ein parkähnliches Naturbild in dem umgrenzten Innenhof einschließt.

Mit diesem beschützten Garten, dessen Bepflanzung ökologischen Strukturansprüchen genügt und der von der Straße nicht, wohl aber vom Innern des Gebäudes aus gesehen werden kann, werden ikonografisch bereits Elemente eigentlicher Forschungsarbeit angesprochen: die Beobachtung und Analyse natürlicher Lebenszusammenhänge und die Problematik, daß deren “Einsehbarkeit” von Außen wenig oder nur durch vermittelndes Wissen gegeben sein wird.

Die konkreten Forschungsbereiche des Institutes, die vorrangig zur Klärung ökologischer Systeme und Abläufe im mikrobiologischen Bereich dienen, sind analytisch strukturiert. In ihnen werden sowohl aktive Funktionen als auch passive Indikationszusammenhänge von Kleinstlebewesen untersucht. Zur Darstellung der Forschungsergebnisse ist dabei von jeweils entscheidender Bedeutung, wie, d.h. mit welchem Medium und welcher Präzision die Untersuchungen zusammenfassend dargestellt und mitgeteilt werden, und wie die Lebenszeit der beobachteten Organismen in übergreifende Zusammenhänge eingeschrieben werden kann. So wird auf der Analyse von “Lebenszeit” ein System von Beschreibungen errichtet, dessen Zeit abstrakter Natur ist und dessen Medium wesentlich die Sprache sein wird.